Bei den verschiedenen Praxisbeispielen zeigten sich einige Gemeinsamkeiten, die sich hier gut als Lessons Learned und Best Practices zusammenfassen lassen:
Die Mitarbeitenden sind entscheidend für den Projekterfolg.
Auf ihre Motivation und ihr Engagement kommt es an. Denn die Mitarbeitenden sind diejenigen, die die neuen Systeme jeden Tag nutzen werden. Während die Motivation und Aufmerksamkeit auf der Ziellinie zum Go-live des neuen Systems hoch sind, besteht beim Übergang des neuen Systems in den täglichen Betrieb das Risiko, dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Da muss man also aktiv am Ball bleiben.
Jede Geschäftstätigkeit sollte in SAP S/4HANA durchgespielt werden.
Die Mitarbeitenden in den Fachabteilungen und in der IT kennen sich am besten mit den Prozessen und deren Anforderungen aus. Sie sollten unbedingt gleich zu Anfang einbezogen werden und alle Aufgaben im neuen System durchspielen. Funktionieren die neuen Standardfunktionen oder gibt es Änderungsbedarfe? Das gilt es herauszufinden.
Änderungswünsche? Klare Spielregeln für Change Requests sind hilfreich.
Liebgewonnene Gewohnheiten gibt man nur ungern auf. Das ist bei vertrauten Geschäftsabläufen und Systemen nicht anders. Auf dem Weg zur Standardisierung muss man jedoch einige Eigenentwicklungen hinter sich lassen. Ein Eskalationsprozess nach klaren Spielregeln, in dem Key User einen Business Case für ihre Change Requests am besten direkt der Geschäftsführung präsentieren, hat sich als besonders zielführend erwiesen.
Das Training nicht vergessen
Man sollte nicht unterschätzen, wie viel Zeit für die Schulung der Mitarbeitenden nötig ist, um sie mit der neuen Technologie und den möglichweise neuen Prozessen vertraut zu machen.
Fachkräfte vorhanden?
Um große Projekte zu meistern, sind in der Regel mehr Köpfe und Hände nötig als im Regelbetrieb. Deshalb sollte man frühzeitig die Personalplanung berücksichtigen, um bei Bedarf zusätzliche Mitarbeitende einzustellen.
Verantwortlichkeiten klar festlegen
Bei einem großen Projekt mit vielen Beteiligten sind ein regelmäßiger Austausch der Projektverantwortlichen mit den Projektbeteiligten sowie die Kommunikation innerhalb des Unternehmens besonders wichtig. Nur dann kennen alle die Ziele, sind immer auf dem aktuellen Stand und arbeiten gemeinsam am Projekterfolg.
Auch mögliche Stolpersteine sollte man im Blick haben. Denn wenn mit dem Projekt Prozesse künftig nicht mehr in Silos, sondern end-to-end laufen sollen, können dadurch zwei Entscheidungshierarchien entstehen. Um Verwirrungen für die Mitarbeitenden vorzubeugen, sind klare Verantwortlichkeiten wichtig.